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Tiergarten Nürnberg

 

Am 23. Juli 2006 fuhren wir wie üblich vom Plärrergelände um 08:00 Uhr ab gen Norden. Unser Ziel war diesmal der Nürnberger Tiergarten. Um kurz nach 10:00 Uhr standen wir am Eingang und vereinbarten, dass wir uns um 16:00 Uhr zur Abfahrt dort wieder treffen. Der weitere Tag war in der Gestaltung jedem selbst überlassen. In kleinen Gruppen zogen wir los und erkundeten den Tiergarten. Besonders erwähnenswert ist unter anderem auch, dass am Eingang für Gehbehinderte Rollstühle ausgeliehen werden können. Das ist schon ein besonderer Service.

 

 

Ich möchte hier nicht auf die einzelnen Tiere eingehen, sondern etwas zur Geschichte und Hintergrundinformationen zum Tierpark liefern.

Der Tiergarten in der heutigen Form wurde erst im Mai 1939 geöffnet. Leider in einer sehr ungünstigen Zeit, da der II. Weltkrieg wenige Monate später ausbrach. Man kann sich sicherlich vorstellen, welches Chaos in dieser Zeit herrschte, Futtermangel für die Tiere, Luftangriffe mit Zerstörungen an fast allen Gebäuden und natürlich auch Mangel an dringend benötigtem Personal.

Nur durch die Hilfe der Alliierten bis 1947 konnte eine Plünderung nach dem Kriegsende verhindert werden. Der Wiederaufbau dauerte bis 1960 wo ein vorkriegsähnlicher Zustand erreicht wurde. Einige Anlagen kamen in den folgenden Jahren bis heute nach und nach dazu. Giraffen- und Tropenhaus, Delphinarium, Naturkundehaus, Gorilla-Außenanlage, Aquapark sowie Kinder- und Haustierzoo. Das besondere an diesem Tierpark ist seine schöne Lage, eine bewaldete Felslandschaft am "Schmausenbuck". Übrigens kann man auf den Schmausenbuckturm steigen und einen grandiosen Rundblick genießen.

 


Goldaguti (Dasyprocta leporina)

 


Hyazinth-Ara (Anodorhynchus hyacinthinus)

 


Gelbbrust-Ara (Ara ararauna)


Eisbär/Polarbär (Ursus maritimus)

 

Mir persönlich hat die äußerst geräumige Eisbärenanlage sehr gut gefallen. Auch das Schwimmbecken in dem man durch eine Glasscheibe den Bären beim schwimmen zusehen kann ist ein Erlebnis.

Es gibt auch einige Süß- und Seewasseraquarien zu sehen, allerdings die kleine Kritik sei mir gegönnt, fand ich die Süßwasserbecken etwas vernachlässigt. Bei den Seewasserbecken konnte ich nichts bemängeln.

 


Leopard-Drückerfisch (Balistoides conspicillum)

 


Gewöhnliches Seepferdchen (Hippocampus taeniopterus)

Feuerschläfergrundel (Nemateleotris magnifica)
Bindenglühkohlenfisch (Amphiprion frenatus)
Gelbschwanzdemoiselle (Chrysiptera parasema)

Strahlenfeuerfisch (Pterois radiata)

 

Ein ganz besonders Highlight das wir uns gegönnt hatten, ist eine Vorführung im Delphinarium. Es ist das einzige in Süddeutschland und es werden bis zu 4 Vorstellungen am Tag gezeigt. Die Tiere, Delphine der Gattung großer Tümmler (Tursiops truncatus) und einige Kalifornische Seelöwen arbeiten bei diesen Vorführungen auf freiwilliger Basis. Es wird keine Gewalt angewendet und so kann es vorkommen, dass die Tiere auch mal ein individuelles Verhalten an den Tag legen. Bei unserer Vorführung wollte ein Seelöwen Männchen partout nicht von der Bühne gehen. Er hatte Liebeskummer.

 


Großer Tümmler (Tursiops truncatus)


Kalifornischer Seelöwe (Zalophus californianus)

Als ich mir eine Pause gönnte in der schönen Waldwirtschaft im Zoo, wanderten meine Frau und meine Tochter alleine weiter. Dabei kamen die Beiden in Kontakt mit dem Murmeltiergehege. Meine Tochter Sandra konnte sich von den Alpenmurmeltieren (Marmota marmota marmota) gar nicht mehr trennen, da diese so zutraulich waren, dass sie sich sogar streicheln ließen. Dazu hatten diese kleinen schlauen Tiere einen Tunnel aus ihrem Gehege gegraben und trieben sich auf dem Gehweg davor herum. Auch der Nachwuchs war mit dabei allerdings noch etwas scheuer als die Elterntiere. Diese Tiere hatten nicht einmal vor einem Menschenauflauf Angst, der sich an dieser Stelle sammelte und zeigten sich äußerst neugierig. Das Fell der Murmeltiere fühlte sich etwas struppig an, es war richtig drahtig. Trotz einem großen Schild „Bitte nicht füttern“ ist es anzunehmen, dass diese Nager auf diese Weise zusätzliches Futter von den Besuchern bekommen beziehungsweise erbetteln.

 


Gepard (Acinonyx jubatus)


Grévy Zebra (Equus grévyi)


Sibirischer Tiger (Panthera tigris altaica)


Netzgiraffe (Giraffa camelopardalis reticulata)

 

Alles in allem kann man den Tierpark Nürnberg als sehenswert einstufen und auch die Gehege der Freilandtiere sind sehr großzügig bemessen. Die Mischung aus Tiergarten und freier Natur ist sehr gut gelungen. Nach einem kurzweiligen Tag konnten wir dann etwas verzögert die Rückreise antreten.

 


Der Tag ging nicht ganz spurlos an uns vorüber . . .


Die "Steinerne Rinne"


 


 

 

Auf der Heimfahrt machten wir noch einen kleinen Zwischenhalt in Wolfsbronn ca. 15 km vom Brombachsee entfernt um „Die Steinerne Rinne“, ein Rinnsal mit sehr hartem kalkreichem Wasser, dass sich im Laufe der Zeit ein Bachbett aus Kalkablagerungen gebaut hat anzusehen. Diese Quelle entspringt dem Hahnenkamm-Berg. Die Rinne aus Kalktuff ist 128m lang und hat eine maximale Höhe von 1,50m. Jedes Jahr wächst so diese Rinne ein kleines Stück höher.

Zum Schluss stärkten wir uns noch mit einer deftigen Brotzeit, bevor es dann endgültig nach Hause ging.

Am Plärrergelände angekommen, waren wir dann doch sichtlich froh das die lange Busfahrt vorbei war.

 

   

Euer
Rainer Kunz
 

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